Hergiswald

 hergiswaldkirche

 

   
Die Wallfahrtskirche

1489 verliess der Karthäuser-Laienbruder Hans Wagner mit päpstlicher Erlaubnis die Karthause Ittingen bei Frauenfeld.

Als Einsiedler lebte er unter einem Felsen unterhalb der heutigen Kirche. Schon 1501/1504 entstand die erste Kapelle. Mehrere folgten in rascher Reihe und von 1651 - 1662 wurde über der bereits bestehenden Loretokapelle die heutige barocke Wallfahrtskirche errichtet.


   
Kaplanei

Um ständig einen Priester im Hergiswald zu haben, beschloss man, dort oben eine eigene Kaplanei zu stiften. Das Kaplanenhaus oben an der Strasse trägt die Jahreszahl 1689. Es diente nicht nur dem dort residierenden Kaplan als Wohnung, sondern gewährte auch Herberge für all die vielen Wallfahrtsgeistlichen und Aushilfen.

Von den vielen Kaplanen sind die Predigt-Kurzgeschichten im Winter in der Loretokapelle von Kaplan Leo Buck bei den meisten Insidern ebenso bekannt wie seine Forellen aus dem Gartenteich. Vor der Mitternachtsmesse an Weihnachten pflegte er den Docht jeder Kerze am Baum mit Bodenwichse einzuhüllen und mit einer Zündschnur zu umwickeln. Zischend führ dann das Feuer von Kerze zu Kerze... und einmal auch zu den Papierrosen, in die das hölzerne Christkind gelegt worden war. Nur dank eines entschlossenen Sprungs eines jungen Obernauers auf den Altar und dem blitzschnellen Hinaustragens des Brandherdes konnte Schlimmeres verhütet werden. In einer anderen Weihnachtszeit wiederholte sich die "Brandlegung" fast gleich, nur dass ein Obernauer Bauer diesmal seinen Sonntagskittel opferte und so vielleicht den einzigartigen Bau vor der Zerstörung rettete.

Und eines Tages, im Winter , erzählte Theo Aregger vom Pächterhaus in der Schule freudestrahlend: "Geschter send s'Kaplone go schlittle ond em Stalde onde hend si uusgläärt."


   
Gast- und Kurhaus Hergiswald

An dieser Stelle stand das erste Sigristenhaus. 1580 wurde es auferbaut und vergrössert, damit auch die Pilger bessern Schatten und Schirm hätten. Der Sigrist avancierte also auch noch zum Wirt. 1795 brannte das zum Kurhaus gewordene Gasthaus ab, weil ein zu nahe am Feuerherd angebrachtes Genterli Feuer fing.

Das neuerbaute Kurhaus wurde 1881 vergrössert und seither mehrmals renoviert. Ende 2016 wurde das Gasthaus geschlossen und auf den Grundmauern nach Plänen des renommierten Bündner Architekten Gion A. Caminada neu aufgebaut. Am 1. April 2019 wurde das neue Gasthaus wiedereröffnet. Erster Pächter resp. Gastgeber ist der ehemalige Wirt vom Restaurant Obernau: Thomas Häfliger und Erich Peterer mit Nadja Schauber.

Zum Kurhaus gehört grundbuchrechtlich auch der Bauernhof weiter oben. Alles war eine "Pfründe", denn sie sollte wenn möglich den Lohn des Kaplans aushalten.

 


 Logo 500 Jahre Hergiswald   Zur Feier "500 Jahre Hergiswald" 1989 hat Franz Hunziker, Kriens dieses Logo geschaffen. Auch gab es dafür einen Sonder-Poststempel Obernau und damit ein Jubiläums-Couvert.

 


Literatur, weiterführene Links